Statt endlich die marode Schule neu zu bauen, setzt die Stadt auf Inszenierungen und ein Flüchtlingsheim.

Kinder als Kulisse für Politik

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Auf Youtube veröffentlichte
SchulTV Wettbergen ein Video vom Besuch des des Oberbürgermeisters Onay in der Grundschule Wettbergen.

https://www.youtube.com/watch?v=d78VZPAtX1k

Untermalt wurde diese hübsche politische Inszenierung mit einem von Kindern rezitierten Text.

Wir haben das Video vom Besuch des Oberbürgermeisters an der Grundschule Wettbergen aufmerksam verfolgt.
Was darin gezeigt wird, bestätigt vor allem eines:

Die Schule platzt aus allen Nähten, die Räume sind zu klein, die Mensa völlig überlastet.
Erschreckenderweise wurde erwartungsgemäß auf die Asbestproblematik gar nicht eingegangen.

Statt sich diesen Realitäten zu stellen, wird ein schöner Schein erzeugt: Kinder singen Lieder, es werden freundliche Worte gewechselt, und am Ende bleibt die Botschaft, dass „alles gemeinsam zu schaffen ist“. Doch was die Kinder nicht sagen dürfen, aber jeden Tag erleben, ist die Wahrheit:

Diese Schule braucht dringend einen Neubau – nicht irgendwann, sondern sofort.

Wir halten es für falsch, wenn die Stadtverwaltung die offensichtlichen Probleme mit einer netten Inszenierung überdeckt, während gleichzeitig beschlossen wird, auf dem vorgesehenen Grundstück kein Schulneubau, sondern ein Flüchtlingsheim für 180 Personen zu errichten.

Unsere Position ist eindeutig:
Kinder haben ein Recht auf gesunde, sichere und ausreichend große Lernräume.
Bildung und Kinderschutz müssen Vorrang haben vor zusätzlichen Unterkünften.
Politische Besuche dürfen nicht als PR-Veranstaltungen missbraucht werden, während die Realität verdrängt wird.

Die Bürgerinitiative Wettbergen fordert die Stadtverwaltung und den Oberbürgermeister auf,
endlich Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft unserer Kinder ernst zu nehmen.

Ein neuer Schulbau in Wettbergen ist längst überfällig – und darf nicht länger verschoben oder zugunsten anderer Projekte geopfert werden.
Bürgerinitiative Wettbergen
für den Neubau der Grundschule
>> Diskutiert gerne mit uns darüber auf Facebook <<

Transkript des Videos:

Heute war ein ganz besonderer Tag an unserer Schule!Wir bekamen nämlich Besuch vom Oberbürgermeister von Hannover – Herrn Onay.

Alle Kinder waren ganz neugierig und wollten ihn unbedingt sehen und willkommen heißen. Deshalb versammelten wir uns voller Aufregung in der Aula. Dort wollten wir ihm, Frau Oldenburg, Frau Bender und allen anderen Gästen ein Lied vorsingen.

Doch bevor Herr Onay zu uns kam, wurde er schon am Eingang freundlich begrüßt: von unserer Schulleitung, von Elternvertretern, Mitgliedern des Fördervereins und von Herrn Donner, der dieses Treffen überhaupt erst möglich gemacht hatte.

Und dann war es so weit: In der Aula ging es los! Wir sangen unser fröhliches Hannover-Lied und die Stimmung war richtig toll. Herr Onay fand warme Worte, und wir merkten: Er hörte uns wirklich zu.

Nach den Worten des Bürgermeisters ging es für uns Kinder erstmal in die Pause. Einige nutzten die Gelegenheit und stellten Herrn Onay neugierige Fragen – das war spannend!

Dann startete die Schulführung. Zuerst zeigten wir unseren Gästen die Mensa. Sie ist zwar gemütlich, aber für 450 Schülerinnen und Schüler leider viel zu klein. Und weil die Küche mitten im Raum liegt, wird es manchmal ganz schön eng und laut. Über diese Probleme sprachen unsere Besucher aufmerksam mit uns.

Weiter ging es durch einige Klassenräume. Auch dort ist der Platz oft knapp. Doch Herr Onay, Frau Bender und Frau Oldenburg schauten sich alles interessiert an und nahmen sich viel Zeit.

Bevor es auf den Schulhof ging, waren unsere Besucher noch im Teamzimmer. Hier arbeiten und erholen sich unsere Lehrerinnen und Lehrer – doch auch das ist winzig für so viele Mitarbeiter.

Dann endlich: frische Luft!

Unsere Schulhof wirkt groß, aber wenn alle 450 Kinder gleichzeitig dort spielen, wird es schnell eng und nicht jeder kommt auf seine Kosten.

Zum Schluss besuchte Herr Onay noch kurz unseren Schulkindergarten. Seine Zeit war knapp, aber er ließ es sich nicht nehmen, auch hier vorbeizuschauen.

Wieder in der Aula traf er sich dann mit zwei Schülern, die ihm noch Fragen stellen durften. Geduldig hörte er zu und beantwortete alles.
Und dann hieß es auch schon: Abschied nehmen.

Wir bedanken uns bei Herrn Onay und allen Gästen für den Besuch – und wir hoffen, dass sie uns bald wieder besuchen. Denn heute haben wir gemerkt: Wenn wir alle zusammenhalten und miteinander sprechen, können wir viel bewegen!

Man merkt, es ist Wahljahr.

Im September 2026 finden die Kommunalwahlen in Hannover sowie die Wahl des Oberbürgermeisters statt.
Blickt man auf die aktuellen Umfragewerte, muss auch Herrn Onay klar sein, dass seine Wiederwahl ernsthaft auf der Kippe steht.

Schauen wir uns den beschönigenden Text also einmal genauer an:

1. Inhaltliche und sprachliche Einordnung

Der Text ist klassisch weichgespülte Öffentlichkeitsarbeit („PR-Sprech“), kein authentisches Kinderprodukt.

Typisch:
Floskeln wie „ganz besonderer Tag“, „volle Aufregung“, „fröhliches Lied“, „warme Worte“, „wir merkten: Er hörte uns wirklich zu“.
Positiv-Rahmung trotz Problemen: Mensa zu klein, Klassenräume eng, Lehrerzimmer winzig, Schulhof überfüllt – aber immer wird betont, dass die Gäste „interessiert“, „geduldig“ und „aufmerksam“ waren.
Botschaft: Die Kinder und die Schule sind dankbar, der OB ist nahbar und kümmert sich.
Schlussakkord: „Wenn wir alle zusammenhalten und miteinander sprechen, können wir viel bewegen!“ – klingt wie eine Wahlkampfparole.
Das Ganze liest sich wie ein Bericht einer Pressestelle, nicht wie ein echter Schülertext.

2. Ideologische Einordnung
Politische Inszenierung: Es wird ein sympathisches Bild des grünen OB Onay vermittelt, mitten in einer Zeit, wo seine Bau- und Investitionsentscheidungen (kein Neubau, dafür Flüchtlingsunterbringung) massiv umstritten sind.
Didaktischer Spin: Kindern wird das Narrativ vermittelt, dass Politiker zuhören, alles gemeinsam lösbar ist und man „vertrauen“ kann – unabhängig von den realen Konflikten.
Propaganda-Elemente: Keine kritische Auseinandersetzung, nur positive Darstellung. Selbst die Missstände (zu kleine Mensa etc.) wirken wie dramaturgische Vorlagen, damit der OB als „verständnisvoll“ erscheinen kann.
Fazit: Der Text transportiert eine unkritische, pro-Onay und pro-Verwaltung Haltung, die in Wahlkampfzeiten praktisch einer kostenlosen Imagebroschüre entspricht.

3. Wer hat den Text verfasst?
Sehr wahrscheinlich nicht die Kinder selbst, sondern:
Schulleitung oder Lehrkräfte in Abstimmung mit Stadtverwaltung oder Schuldezernat.
Möglich auch: eine Presseabteilung der Stadt Hannover hat die Vorlage geliefert, die Schule hat sie dann als „Bericht“ übernommen.
Typische Handschrift: Das ist ein offizielles Protokoll/Pressetext, der nach außen ein „gutes Miteinander“ inszenieren soll.

4. Zweck und Auftrag
Imagepflege für den OB: Er erscheint als volksnah, kinderfreundlich, interessiert.
Neutralisierung von Kritik: Trotz maroder Bausubstanz und Ablehnung des Neubaus wird eine Wohlfühl-Geschichte erzählt.
Indoktrination light: Kinder werden als „Botschafter“ missbraucht, um eine positive Erzählung über Politik und Verwaltung zu verbreiten. Eltern und Öffentlichkeit sollen den Eindruck bekommen: „Alles läuft super, man ist im Gespräch.“
Wahlkampftaktisch: In einem Jahr Kommunalwahl ist das pures Vorfeld-Marketing – insbesondere, da Schul- und Integrationspolitik ein heikles Thema ist.

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