Asbest-Alarm in der Schule
Quelle: HAZ 17.08.2023
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Immer wieder wird uns von Gegnern der Petition für eine neue sichere Grundschule und auch von Vertretern aus der Verwaltung erzählt,
dass das Asbest vorkommen an der 60 Jahre alten und maroden Grundschule Wettbergen keine Gefahr darstellt.
Es handele sich, Zitat: „Um Asbest der harmlosen Sorte, den man nur nicht anfassen dürfe.“ Zitat Ende
Wie harmlos der Asbest tatsächlich ist zeigt folgendes Beispiel:
—
Am Hölty-Gymnasium in Wunstorf kam es unmittelbar nach den Sommerferien zu einem gravierenden Sicherheitsvorfall:
Nach Bauarbeiten besteht der Verdacht, dass Asbestfasern in die Raumluft eines Gebäudetrakts gelangt sind.
Rund 450 Schüler wurden vorsorglich nach Hause geschickt,
während eine Spezialfirma mit der Reinigung und Raumluftmessung beauftragt wurde.
Asbest gilt als hochgefährlicher Stoff.
Die feinen, unsichtbaren Fasern können beim Einatmen tief in die Lunge eindringen,
dort jahrzehntelang verbleiben und Krebs oder Asbestose auslösen.
Besonders kritisch ist, dass bereits kleinste Mengen in der Luft langfristige Gesundheitsschäden verursachen können –
insbesondere für Kinder und Jugendliche, deren Atemwege empfindlicher reagieren.
Im vorliegenden Fall wurden bei Wanddurchbrüchen alte, nachträglich verputzte Stellen geöffnet, die Asbest enthielten.
Trotz vorangegangener Untersuchungen, die das Material für unbedenklich erklärten,
zeigt sich nun, dass die Gefährdung offenbar unterschätzt wurde.
Eine fehlerhafte Probe, vermutlich durch zu viel Gipsstaub verfälscht,
verdeutlicht zusätzlich die mangelnde Sorgfalt der zuständigen Stellen.
Das Vorgehen der Behörden wirft Fragen auf.
Trotz bekannter Risiken alter Schulgebäude wurde offenbar weder ausreichend geprüft noch präventiv abgesichert,
bevor Bauarbeiten begannen.
Erst nachdem ein Verdacht auf Kontamination bestand, reagierte man mit Sperrung und Reinigung.
Damit wurde das Wohl der Schüler nachrangig behandelt,
während die Verwaltung auf Entwarnung hofft, statt die Ursachen strukturell anzugehen.
Der Fall zeigt exemplarisch, wie lückenhafte Kontrollen,
fehlende Transparenz und zu spätes Eingreifen bei Asbestfällen zu einer ernsten Gesundheitsbedrohung führen können –
gerade an Schulen, wo die Verantwortung für Schutz und Vorsorge besonders hoch ist.